Der Advent – ein vorweihnachtlicher Brauch.
Der Advent gilt als die Vorfreude, die Vorweihnachtszeit und dient der Vorbereitung auf die Ankunft Jesu an Heiligabend. Vor allem im Erzgebirge wird während dieser Tage traditionell das Haus mit Figuren und vor allem vielen Lichtelementen, z. B. Leuchtern oder Sternen, geschmückt. Das rührt noch aus der Zeit des Bergbaus her, wo die Kumpel kaum Sonne zu sehen bekamen. Im Winter war es dunkel, wenn sie zur Arbeit gingen und ebenfalls wieder finster, wenn sie heimkehrten. Deshalb wurden Lichterbogen ( Schwibbogen), Lichterengel, Leuchtsterne und Kerzen in die Fenster gestellt, damit die Arbeiter wenigstens etwas Licht zu sehen bekamen. Das Licht war damals mehr denn je ein Zeichen für Hoffnung.
Der Begriff Advent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft oder in seiner Langform Adventus Domini, was übersetzt Ankunft des Herrn bedeutet. Christen auf der ganzen Welt bereiten sich auf die Geburt Jesu vor, welche zu Weihnachten zelebriert wird. Gleichzeitig wird aber mit dem Advent auch daran erinnert, dass Menschen christlichen Glaubens das Wiederkommen Jesu erwarten und erhoffen dürfen. Der erste Adventssonntag ist der erste Tag im neuen Kirchenjahr.
Schon die alten Römer kannten den Begriff Advent als Ankunft oder Anwesenheit. Gemeint war damit der Besuch eines Amtsträgers. Die griechische Entsprechung ist übrigens Epiphanias = „Erscheinung“. Im Römischen Reich wurde die Ankunft von Kaisern und Königen mit Adventus bezeichnet, aber auch die Ankunft der Götter im Tempel. Später wurde die Bezeichnung von den Christen übernommen. Ursprünglich war während der Adventstage Fastenzeit angesagt, und zwar zwischen dem 11. November und dem 6. Januar. Verboten waren Tanz, Feiern oder Trauungszeremonien, Ausnahme bildeten stille Trauungen.
Ursprünglich gab es sechs Adventssonntage, später legte Papst Gregor der Große fest, dass es nur noch vier sein sollten. Sie entsprachen den viertausend Jahren, welche Christen gemäß der Geschichtsschreibung nach dem Sündenfall auf ihren Erlöser zu warten hatten. Lediglich im Erzbistum Mailand gibt es auch heute noch sechs Wochen Adventszeit.