Weihnachtsessen – jedes Jahr das besondere Menü.
Das Weihnachtsessen fällt von Region zu Region unterschiedlich aus. Während die einen auf Kartoffelsalat und Würstchen schwören, muss es im Erzgebirge traditionell das Neunerlei sein, das auf den Tisch kommt. Dafür steht derjenige, der das Essen kocht, schon mal einen ganzen Tag in der Küche. Die Klöße müssen von Hand hergestellt werden, es sind Kartoffelklöße, die teils aus rohen und teils aus gekochten Kartoffeln hergestellt werden. Klassisches Erzgebirgisches (Vogtländisches und Egerländer) Neunerlei – ein Weihnachtsessen aus neun Gerichten und deren Bestandteilen (wechselnde Zusammenstellung):
Speise
|
Bedeutung
|
Bratwurst
|
Herzlichkeit und Kraft
|
Gans, Schweinebraten,
Kuhhase (Kaninchen) |
dass einem das Glück
treu bleibt |
Kartoffelklöße,
Karpfen, Hering |
dass das große
Geld nicht ausgeht |
Sauerkraut
|
damit das Leben nicht
sauer wird |
zerlassene Butter
|
Gesundheit |
Sellerie
|
für die Fruchtbarkeit
|
Linsensuppe, Reis,
Graupen |
dass einem nicht das
Kleingeld ausgeht |
Heidelbeerkompott
bzw. Kompott |
dass man sich des
Lebens erfreuen kann |
Semmelmilch, Buttermilch
|
dass man nicht erkrankt,
dass man kein Kopfweh bekommt |
Nüsse oder Mandeln
|
dass der Lebensalltag
im nächsten Jahr gut abläuft |
Pilze oder rote Rüben
|
sollen Freude und
Glück oder gutes Getreidewachstum bringen |
Brot und Salz
|
dass Brot und Salz
nicht ausgehen |
Zum Neunerlei wird das Heiligabendlicht im Erbleuchter entzündet, Stroh unter die Tischdecke und Kleingeld unter den Teller gelegt sowie ein zusätzliches Gedeck aufgedeckt für einen fremden und möglicherweise armen Gast. Am nächsten Tag gibt es die Reste des Neunerlei. Während des Essens sollte nicht aufgestanden werden, sonst „wird man bestohlen“ oder die Hühner „verlegen die Eier“. Salz und Brot bleibe über Nacht in ein Tischtuch eingewickelt liegen.
Die meisten Deutschen bereiten für den Heiligen Abend Entenbraten oder Gänsebraten zu. Auch Fondue ist ein beliebter Klassiker zu Weihnachten. In Ungarn kommt traditionell Fisch als Weihnachtsessen auf den Tisch. In den Ländern, die von der Kirche stark geprägt wurden, gilt die Zeit vor Heiligabend als Fastenzeit. Das betrifft z. B. Slowenien oder Bulgarien. Zu den Feiertagen wird dann ordentlich geschlemmt, was zuvor mit viel Aufwand vorbereitet wurde.