Namenstag und Namenstagsfeier
Beim Namenstag handelt es sich um einen christlichen Gedenktag. Meist ist es der Todestag des Namenspatrons. Früher war er wichtiger als der Geburtstag, in manchen katholischen und orthodoxen Ländern ist er heute noch gleich wichtig oder bedeutsamer. Einige Länder, in denen man noch heute den Namenstag feiert, sind Spanien, Kroatien, Mazedonien, Griechenland, aber auch in Polen, Tschechien und in der Slowakei. Eine große Bedeutung hat der Namenstag nach wie vor in den Ländern Lateinamerikas. Dort gestaltet sich die Namenstagsfeier ähnlich der Geburtstagsfeier und man bekommt zum Namenstag auch Geschenke von Verwandten, Kollegen und Freunden.
Als die Christianisierung stattfand, bekamen die Neugetauften einen zusätzlichen „christlichen“ Namen zur Unterscheidung, wie z. B. Carl Maria von Weber. Oft waren die Gedenktage der Kirchenheiligen bekannt und von besonderer Bedeutung für den Träger dieses Namens. Häufig kannten sie dafür kaum ihr eigenes Geburtsdatum. Im Mittelalter war es üblich, am Tag nach der Geburt das Neugeborene zu taufen. Taufdatum und Namenstag fielen auf das gleiche Datum und wurden im Kirchenbuch eingetragen. So wurde Martin Luther z. B. am 10. November geboren und am 11. November (Martinstag) getauft, weshalb er den Namen des heiligen Martins bekam.
Damals durfte man den Kindern auch keine lächerlichen oder anstößigen Namen geben, schon gar nicht welche, die aus den Sagen, von Heiden oder Götzen stammten. Mitte des 16. Jahrhunderts sollten die Namen der Heiligen vorgezogen werden. Der Sterbetag des Namenspatrons wurde als „Geburtstag zum Himmel“ bezeichnet, im Lateinischen hieß dieser Dies natalis. Er verdrängte in katholischen Gebieten oft den Geburtstag.