Sternsinger – Brauch mit alter Tradition.
Bei den Sternsingern handelt sich um Personen, welche als Heilige Drei Könige verkleidet zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar von Haus zu Haus ziehen und singen. Dabei sammeln sie Geld für wohltätige Einrichtungen bzw. Vorhaben. Ab dem 16. Jahrhundert ist dieser Brauch des Dreikönigssingens bereits bekannt. Die Ursprünge könnten in Theaterstücken, sogenannten Dreikönigsspielen, gelegen haben. In Nord- und Südeuropa entwickelte sich die Tradition der Sternsinger. Schon 1541 gab es die ersten Sternsinger im Kloster St. Peter in Salzburg, 1550 in Wasserburg am Inn, zwei Jahre später in Laufen, 1569 in Ettland (Benediktinerstift) und acht Jahre später in Burghausen.
Seit 1563 gibt es den Brauch des Sternsingens in Norwegen, wobei die Klosterschüler aus der Not eine Tugend machten und mithilfe des Singens Spendengelder sammelten. Zunächst sangen nur die Klosterschüler. Später durften regional nur bestimmte Berufsgruppen singen, so die Leinweber in Freising, die Salzach-Schiffer in Laufen sowie die Maurer in Au (Vorort von München).
Ende des 19. Jahrhunderts verboten die Behörden das Sternsingen als Bettelei, der Brauch starb daraufhin in den meisten Regionen fast aus. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts begangen in einzelnen Städten Skandinaviens die Sternsinger, den alten Brauch wiederzubeleben. Die Sternsinger verbreiteten sich wieder nach Mitteleuropa, wo das Sternsingen heute ein katholischer Brauch mit alter Tradition ist. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts finden in Belgien, Österreich und Deutschland zentral verwaltete und geregelte Aktionen der Sternsinger statt, wobei meist die Hilfe für Kinder in Not weltweit mit den Spenden unterstützt wird.