Spalier stehen:
Bereits bei der Armee ist das Spalier Stehen ein übliches Ritual. Es handelt sich dabei um mehrere Personen (in der Armee um Truppenteile), welche an zwei Seiten einer Strecke positioniert werden. Diese bilden dann eine Gasse, indem sie mit dem Blick zum Weg hin stehen. Neben aufgestellten Personen können auch solche Spaliere aus Reitern zu Pferd gebildet werden. Ziel des Spalier Stehens ist eine besondere Form der Ehrerbietung. Neben dem Ritus in der Armee macht man bei besonderen Anlässen vom Spalier Stehen Gebrauch. Dies können z. B. Taufen, Hochzeiten oder auch Todesfälle sein. Bei der Armee gab es diese Form der Gassenbildung auch als Bestrafungsritual beim so genannten Spießrutenlaufen.
Im Rahmen einer Hochzeit bilden Personen meist auf diese Weise eine Gasse: Auf der einen Seite stehen die Männer, auf der anderen die Frauen. Die Paare schauen sich an. Durch diese Menschenaufstellung läuft dann das Brautpaar hindurch. Ein amerikanischer Brauch ist dabei das Reiswerfen, welches dem Paar symbolisch einen reichen Kindersegen wünscht.
Dort, wo es nicht mehr gestattet ist, Reis zu werfen oder Blumen zu streuen (viele Kirchen und Standesämter lehnen dies ab wegen der Unfallgefahr und der Reinigung samt Kosten, die nicht immer von der Hochzeitsgesellschaft übernommen werden) empfiehlt man den Brautleuten, Seifenblasen zu nehmen. Das sieht ebenfalls sehr dekorativ aus, verursacht keinen Dreck und ist auch ansonsten nicht gefährlich.