Brautschleier

Brautschleier:

Heutzutage verzichten viele darauf, andere möchten ihn mehrere Meter lang tragen: der Brautschleier. Zwar setzen sich Blüten und Hütchen, Krone und Diadem durch, doch der Schleier hat nichts von seiner Schönheit und Beliebtheit eingebüßt. Ganz im Gegenteil. Viele Bräute möchte ihn nicht missen und wählen zwischen der kurzen oder einer extra langen Variante, denn Brautschleier gibt es in den verschiedensten Längen. Charakteristisch ist auch heute noch der „Jungfernkranz“, auch grüner Kranz genannt, der früher aus Myrrhe oder Kräutern bestand und selbst geknüpft wurde. Heute ist er grün oder weiß, mit Blüten verziert und manche Schleierformen kommen auch ganz ohne ihn aus.

Gut beraten wird man in einem Geschäft für Brautmoden. Dort erklären eine erfahrene Verkäuferin oder ein Verkäufer, ob ein Brautschleier zur Figur und zum gewählten Kleid passt und sucht gemeinsam mit der Braut den richtigen Schleier aus. Kleine, gedrungene Damen sollten nicht zu einem breiten, üppigen und langen Schleier greifen, der sie noch zusätzlich optisch zusammendrückt. Hier sind Varianten gefragt, die leicht fallen, vielleicht schmale Bänder und das Oberteil am Kopf darf ruhig etwas zerzaust nach oben stehen. Große, schlanke Damen hingegen können einen voluminösen Brautschleier in XXL-Länge kaufen.

Symbolisch diente der Schleier früher als Kennzeichen einer Person bzw. Gottheit, die in den Stand der Ehe eintritt. Im antiken Rom soll der Schleier aber auch die Bedeutung des Jungfernhäutchens tragen. Schon in Jahrtausenden vor Christus war der Brauch des Verschleierns, Verhüllens üblich, z. B. in Mesopotamien oder in Assyrien. Die christliche Tradition verwendet seit dem 4. Jahrhundert bereits den Brautschleier. Langes, aufgelöstes Haar als Zeichen der Unschuld wurde durch den Schleier symbolisiert. Weiße, später rote Farbe zeigt eheliche Schamhaftigkeit bzw. Jungfräulichkeit. Vom Brautvater wurde die Braut verschleiert vor den Altar geführt. Mit dem Lüften durch den Bräutigam ging damals die Verfügungsgewalt über die Frau vom Vater auf den Ehemann über.

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