Polterabend

Polterabend:

Üblicherweise feiert man den Polterabend einen bis zwei Tage vor der Eheschließung. Da es meist feucht-fröhlich zugeht, setzen einige Paare diese Feier zwei Tage früher an, damit man bis zur Hochzeit noch einen Tag „ausnüchtern“ bzw. sich erholen kann. Selbst Wochen vor der Hochzeit kann bereits der Polterabend gefeiert werden. Dazu wird nicht eingeladen, es erscheint, wer mag. Das heißt, man muss unter Umständen mit dem ganzen Ort rechnen, wenn man so bekannt ist oder die Feier öffentlich wurde. Viele Brautpaare sehen im Polterabend eine Gelegenheit mit denen zu feiern, die der Hochzeit nicht unmittelbar beiwohnen.

In Deutschland, Hinterpommern und Schlesien ist es bei diesem Hochzeitsbrauch üblich, dem Brautpaar vor der Heirat ein gutes Gelingen der Ehe zu wünschen. In der Schweiz, in Dänemark oder Österreich bezieht sich der Begriff eher auf den in Deutschland üblichen „Junggesellenabschied“. Beim Polterabend nach deutscher Sitte werden Porzellan und Steingut zerschlagen, da die Scherben Glück bringen sollen. Es ist auch möglich, Blumentöpfe, Fliesen, WC- und Waschbecken, Blechbüchsen, Konservenbüchsen und Konservendeckel sowie Kronkorken zu zerschlagen. Verboten sind Glas oder Spiegel, denn Glas steht für unzerstörbares Glück und der Spiegel für sieben Jahre Pech. Ort des Geschehens ist das Haus der Braut (Brauteltern). Das Brautpaar räumt am Schluss meist am Morgen nach dem Polterabend – die Scherben weg.

Für das leibliche Wohl und reichlich Getränke wird gesorgt. Hühnersuppe soll als Fruchtbarkeitssymbol dienen, früher wurden dem Brautpaar Hühner am Polterabend geschenkt.Geschenke können mitgebracht werden, müssen aber nicht. Legere Kleidung ist üblich. Das Brautpaar trägt häufig alte Sachen, denn in manchen Regionen nagelt man gegen Mitternacht die Schuhe der Braut auf ein Holzbrett oder verbrennt die Hose des Bräutigams, manchmal zusammen sogar mit dem BH der Braut. Mit einer Flasche Schnaps wird dann die Asche eingegraben, ein Jahr später die Flasche ausgegraben und geleert.

Im süddeutschen Raum sollte der Bräutigam nicht rot werden, wenn eine junge Frau am Polterabend erscheint und ihm die Kopie eines Wickelkindes hinwirft. Wenn er errötet, so schließt man auf sein schlechtes Gewissen. In Bayern ist es üblich, dass eine Frau oder ein entsprechend kostümierter Mann den Bräutigam umgarnt und von sich behauptet, dass sie die „richtige“ Braut sei. Nun muss der Bräutigam die Annäherungsversuche abblocken und dagegen argumentieren.

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