Gedicht zum Alter

Alter

Das aber ist des Alters Schöne,
das es die Saiten reiner stimmt,
das es der Lust die grellen Töne,
dem Schmerz den herbsten Stachel nimmt.

Ermessen lässt sich und verstehen
die eigne mit der fremden Schuld,
und wie auch rings die Dinge gehen,
du lernst dich fassen in Geduld.

Die Ruhe kommt erfüllten Strebens,
es schwindet des Verfehlten Pein
und also wird der Rest des Lebens
ein sanftes Rückerinnern sein

( Ferdinand von Saar 1833-1906 )

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