Das Küken, das nicht bunt sein wollte

Eine Ostergeschichte für Kinder

Das Küken, das nicht bunt sein wollte

Im Hühnerstall auf dem Hof von Bauer Paul war kurz vor Ostern mächtig was los. Die Hennen gackerten, der Hahn krähte stolz und die kleinen Küken piepsten wild durcheinander. Denn bald war Ostern, und das bedeutete: Küken Eier bemalen!

Alle Küken waren schon ganz aufgeregt. Sie wollten bunt angemalt werden, wie jedes Jahr.

Alle bis auf Küken Karlchen.

„Ich will nicht bunt sein!“, piepste Karlchen trotzig.
„Aber warum denn nicht?“, fragte Henne Hedwig freundlich.
„Weil ich so gelb bin wie die Sonne! Ich bin doch schon hübsch genug!“

Die anderen Küken kicherten. Doch Karlchen meinte es ernst. Als die große Malaktion begann und bunte Pinsel durchs Hühnerhaus flogen, versteckte Karlchen sich hinter dem Heuballen.

Am nächsten Morgen hüpften alle bemalten Küken fröhlich über den Hof: mit Punkten, Streifen und sogar einem mit Glitzerschleife.

Und Karlchen?
Der schaute traurig aus dem Stroh.

Da kam ein kleines Mädchen vorbei. Sie hatte ihr Osternest schon fast voll, doch plötzlich rief sie:
„Mama, schau! Ein echtes, gelbes Küken ganz ohne Farbe! Das ist das allerschönste!“

Karlchen wurde ganz warm ums Herz. Und zum ersten Mal piepste er leise:
„Vielleicht… bin ich genau richtig so, wie ich bin.“

Man muss nicht bunt sein, um besonders zu sein. Manchmal ist genau das, was man schon ist, das Schönste.

Wichtig zu wissen:

Natürlich wird in echt kein Küken bemalt das wäre gar nicht gut für die Tiere. Aber in Geschichten dürfen sich Tiere verwandeln, zaubern, tanzen oder eben bunt sein

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